Umfeld

Mit seinem Haus verbindet man auch ein Stück Heimat und Identität mit der Region. Das findet dann auch im Baustil der Region seinen Ausdruck. Was sollte man zu Bordesholm wissen?

Das “alte Bordesholmer Haus” war eingefügt in ein festes über Jahrhunderte gewachsenes Wirtschafts-, Sozial- und Bildungssystem. Die Bewohner waren weniger Land- oder Wanderarbeiter, sondern sie verfügten oft als Hufner und Kätner, teilweise mit kleinem Gewerbe oder als kleine Bauern über ein bescheidenes Haus – und Grundvermögen. Sie besaßen mit zunehmender Wirtschaftskraft aber auch gewisse Freiheitsrechte. Ihr Haus bildete damit für sie einmal Rückzugsort aber auch Grundlage für einen vom Familien – und Hausvatergedanken geprägten Entwicklungspfad. Die vielen Auswanderungen um 1850 aus den Dörfern im Bordesholmer Land nach Amerika sind Ausdruck eines Freiheitsgedanken, der schon immer den Schleswig -Holsteiner beseelte.

Augustiner Chorherrnstift und Mönche prägten Dörfer, Wirtschaft und Familien. Bürger und Bauern legten mit ihren Abgaben das Fundament für eine Bibliothek, die später den Grundstock für die Kieler Universität bildete. In der Fürstenschule in Bordesholm konnte bis 1665 ein “abiturähnlicher” Abschluss erworben werden, der zumStudium berechtigte.

Später prägten dann oft einklassige Dorfschulen mit ihren “Schulmeistern” das Bildungswesen in den kleinen Gemeinden. Der 1975 gegründete Schulverband Bordesholm konzentrierte das Schulwesen dann in den Ortschaften, Bordesholm, Wattenbek und Brügge. Es sollte bis 2017 dauern, bis ein Abiturjahrgang von der Hans – Brüggemann -Schule entlassen werden konnte.

Ein starkes Vereinswesen vom Kulturverein Bordesholm,TSV Wattenbek, Liedertafel, Sozialverband, Handels- und Gewerbeverein, Landfrauenverein, Kirchengemeinden der unterschiedlichen Konfessionen und weitere Vereine entwickeln heute starke identitätsstiftende Aktionen.

Die Bordesholmer Wirtschaft mit einem leistungsfähigen Bankensystem unterstützt den Ausbaus des Bildungswesens. Den Absolventen der Bordesholmer Schulen werden gute Ausbildungs- und Arbeitsplätze angeboten.

Dorfhäuser, gastronomische Betriebe, Versammlungsräume für Feuerwehren und Vereine und Verbände vor Ort ermöglichen ein aktives Gemeinschaftsleben. Das ist das Fundament für die Entwicklung eines Baustils, der aufbauend auf seine Entwicklungsgeschichte neue Impulse und gesellschaftliche Mainstreams aufnimmt, die dem Lebensgefühl der Menschen entsprechen. Neue Anforderungen Arbeiten und Wohnen vor Ort, Digitalisierung vieler Lebensbereiche, zeitgemässe und innovative Infrastruktur, Mobilität für die Bürger/innen unter Nutzung des nahen internationalen Autobahnnetzes sind zu berücksichtigen.

Das alles schlägt sich zur Zeit in den Dorfentwicklungsplänen nieder, die zu einem Amtsentwicklungskonzept zusammengefasst werden können. Damit entwickelt sich die Bordesholmer Region zu einem Hotspot für andere Regionen im Land. Gefragt sind keine Prachtbauten, sondern bezahlbare Wohnungen und Häuser in gesunder Lage.

Eine Gestaltungsaufgabe

Damit steht hinter dem Projekt Bordesholmer Haus auch die Idee, wie entwickelt sich das Umfeld eines “neuen ” Bordesholmer Hauses? Hier setzt die besondere Gestaltungsaufgabe der Kommunen in der Bauleitplanung ein. Daher ist auch ein Ziel Vorschläge in Diskussion einzubringen, wie z.B. ein Mehrfamilien- und Einfamilienhaus oder ein Gewerbebau in Zukunft gestaltet werden.

Aus der Kenntnis der Geschichte der Heimat und den aktuellen Verhältnissen können neue Ideen entstehen, die das Gemeinschaftsleben weiter stärken.

Auf dem Dorfplatz in Brügge
Das Eidertal ist beliebtes Ausflugsziel
Honigs lassen es sich im Winter gerne aus der Hand der Besucher/innen schmecken.

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